ERSTER PREIS
Foto, Text
Fotogalerie, Wien
Legende
20 Pokale, Text, Fotografie, variable Dimensionen
courtesy bei den Gewinnern von Erster Preis und Miriam Bajtala
Einladung von section a
Zeitschiftenbeitrag: Parabol Art Magazin / don´t you dare


Miriam Bajtala präsentiert die Arbeit Erster Preis, in der sie die sportlichen Erfolge der eigenen Biografie als ehemalige Leistungsturnerin, auf die Machenschaften des Kunstsystems überträgt. Aus den viele Jahre zuvor im Sport gewonnenen 20 Pokale wurden 20 Preise generiert, die Bajtala seit 2011 sowohl vergibt als auch bekommt. „Ausgehend vom Habenwollen, stellte ich mir die Frage nach den Symbolen der Anerkennung innerhalb des Kunstsystems: Eine Ausstellung in einer wichtigen Kunstinstitution, ein oder mehrere Kunstpreise und ein großflächiges Atelier heben den Wert der künstlerischen Arbeit auf dem Ausstellungsmarkt. Das Begehren nach Anerkennung bestimmt Subjektkonstituierungen aus einem Defizit heraus. In meiner Arbeit Erster Preis kehrte ich dieses Abhängigkeitsprinzip um: Bis zum Alter von 17 Jahren war ich Leistungsgeräteturnerin und gewann viele Pokale und Medaillen. Körperliche Leistung und Disziplinierung wurden ausgezeichnet. Aber was macht man mit den Trophäen der Anerkennung Jahre später? Weitergeben. Ich übernahm die Position des/der Auszeichnenden, eignete mir die Repräsentanz der symbolischen Ordnung an und vergab erste Preise an Institutionen, KritikerInnen, KuratorInnen, usw. im Kontext der Wertschätzung meiner künstlerischen Arbeit. Die Anerkennung der sportlichen Leistungen meiner Kindheit hat an Wert verloren, die Symbole der Anerkennung werden weitergegeben und zeichnen das Erkennen und die Wertschätzung meiner künstlerischen Arbeit aus.“ (Sabine Winkler, in: In meinem Namen, Ausstellungskatalog Miriam Bajtala, Seite 5)